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15.08.2025

Condition Monitoring - Maschinenüberwachung für eine effizientere Produktion

 In diesem Beitrag erklären wir, wie Condition Monitoring funktioniert, welche Vorteile es hat, wie es in der Praxis angewendet wird und wie Sie ein eigenes System aufbauen können. Ein besonderer Fokus liegt auf der Lösung ADTANCE PVM, die eine skalierbare und sichere Zustandsüberwachung für Maschinen bietet.

Condition Monitoring

Was ist Condition Monitoring?

Condition Monitoring (deutsch: Zustandsüberwachung oder Maschinenüberwachung) beschreibt die fortlaufende Erfassung des Maschinenzustands mithilfe von Sensoren und Software. Der Zustand einer Maschine wird in Echtzeit überwacht, indem Parameter wie Temperatur, Vibration, Druck oder Stromaufnahme per Sensor gemessen werden - so lassen sich Verschleiß oder potenzielle Ausfälle rechtzeitig erkennen. Ziel ist es, ungeplante Stillstände zu vermeiden und die Lebensdauer der Anlagen zu erhöhen.

Warum ist Maschinenüberwachung wichtig?

Condition Monitoring ist die Grundlage für eine vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance). Ein gut implementiertes System bietet vielfältige Vorteile:

  • Reduzierte Ausfallzeiten: Frühzeitige Warnungen ermöglichen es, Wartungsmaßnahmen zu planen, bevor ein ungeplanter Stillstand eintritt.
  • Längere Lebensdauer der Maschinen: Werden Verschleißerscheinungen rechtzeitig erkannt, können Komponenten gezielt ausgetauscht oder instand gesetzt werden.
  • Höhere Effizienz und Produktivität: Kontinuierliche Zustandsdaten machen Engpässe sichtbar und helfen dabei, Prozesse zu optimieren.
  • Mehr Sicherheit: Überwachung kritischer Parameter wie Temperatur oder Vibration verbessert die Arbeitssicherheit.
  • Kosteneinsparungen: Wartungsarbeiten werden bedarfsorientiert durchgeführt, sodass keine unnötigen Stillstände oder überflüssigen Ersatzteile entstehen.

Sensoren und Daten - das Herzstück der Zustandsüberwachung

Bei der Zustandsüberwachung werden verschiedene Sensortypen eingesetzt, um sämtliche Betriebsdaten zu erfassen. Typische Beispiele sind Temperatur-, Vibrations- und Drucksensoren. Die Sensoren liefern Rohdaten, die anschließend analysiert und visualisiert werden. Eine moderne Condition Monitoring Plattform kombiniert die Messwerte mit intelligenten Algorithmen, um Abweichungen oder Muster zu identifizieren.

Typische Sensordaten im Überblick

Sensortyp Gemessener Parameter Einsatzgebiet (Beispiele)
Temperatursensor Wärmeentwicklung, Überhitzung Elektromotor, Lager, Getriebe
Schwingungssensor Vibrationen, Unwucht, Resonanz Rotierende Maschinen, Pumpen
Drucksensor Druckverlauf in Flüssigkeiten/Gasen Hydrauliksysteme, Pneumatik
Strommesssensor Stromaufnahme, Lastprofile Antriebe, elektrische Antriebe
Akustischer Sensor Geräuschpegel, Anomalien Lager, Getriebe, Lüfter
Feuchtigkeitssensor Luft‑/Materialfeuchtigkeit Klimaanlagen, Lebensmittel


Die kurze Tabelle hilft bei der Auswahl der passenden Sensorik. In einem Condition Monitoring System werden die Daten gesammelt, zentral gespeichert und ausgewertet. Werte außerhalb definierter Grenzbereiche lösen eine Warnung aus.

Anwendungen in der Praxis

Condition Monitoring wird in vielen Branchen eingesetzt. Als Beispiel Fertigungsindustrie, Stromerzeugung, Luft und Raumfahrt sowie Öl und Gasindustrie. Überall dort, wo hohe Anlagenverfügbarkeit und Sicherheit entscheidend sind, trägt die Maschinenüberwachung zur Kostenreduzierung und Produktivitätssteigerung bei.

Ein konkretes Beispiel sind Bearbeitungsmaschinen in der Metallindustrie. Durch Schwingungsmessung wird Unwucht erkannt, bevor sich Späne im Werkzeug verklemmen. In Kraftwerken überwacht man Temperatur und Druck, um Turbinen vor Überhitzung zu schützen. In der Luft und Raumfahrt dienen Sensoren zur Überwachung von Triebwerken und Kontrollsystemen, während die Öl- und Gasbranche besonders auf Druck und Temperatursensoren angewiesen ist.

Condition Monitoring bei ADTANCE - das PVM System

ADTANCE bietet mit PVM (Process Visualisation & Monitoring) ein modulares Condition Monitoring System. Mit dieser Lösung werden Maschinen und Anlagen über vorhandene oder nachgerüstete Sensoren kontinuierlich überwacht, die Messdaten zentral gesammelt und visualisiert. Grenzwerte und Messkurven können individuell definiert werden, sodass ein zuverlässiges Zustandsüberwachungssystem entsteht.

Besonders hervorzuheben sind die getrennten Experten und Kundenansichten: Während Experten den vollständigen Maschinenstatus sehen, können Kunden ausschließlich relevante Diagramme einsehen und die Daten für ihre Produkte nutzen . Die gespeicherten Daten befinden sich in deutschen Rechenzentren mit ISO 27001 Zertifizierung; sämtliche Kommunikation erfolgt verschlüsselt, und auf Wunsch kann das System On Premise betrieben werden. Somit kombiniert ADTANCE PVM skalierbare Cloud Technologie mit höchster Datensicherheit.

Condition Monitoring graphics

Predictive Maintenance und moderne Analytik

Condition Monitoring ist der erste Schritt hin zu Predictive Maintenance. Während die Zustandsüberwachung vor allem den aktuellen Zustand erfasst und Alarme auslöst, werden bei der vorausschauenden Instandhaltung historische Daten mit künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning analysiert. Dadurch können Trends erkannt und Ausfälle prognostiziert werden, bevor sie auftreten. Ein Beispiel: Anhand der Vibrationssignale eines Motors lernt ein Algorithmus, typische Muster für einen Lagerschaden zu erkennen und meldet den bevorstehenden Ausfall rechtzeitig. Die Kombination aus Echtzeitdaten und statistischer Analyse eröffnet neue Potenziale zur Kostenreduktion und Produktivitätssteigerung.

Schritt für Schritt zum eigenen Condition Monitoring System

  1. Ziele definieren: Legen Sie fest, welche Maschinen überwacht werden sollen und welche Kennzahlen (KPIs) entscheidend sind.
  2. Sensoren auswählen: Wählen Sie geeignete Sensoren und Schnittstellen, um die relevanten physikalischen Größen zu erfassen. Beachten Sie dabei die Umgebung (z. B. Temperatur, Feuchtigkeit) und die nötige Messgenauigkeit.
  3. Datenintegration: Verbinden Sie die Sensoren mit einer Plattform wie ADTANCE PVM. Die Daten sollten zentral gespeichert, sicher verschlüsselt und für Analysen verfügbar sein.
  4. Analyse und Alarmierung: Richten Sie Grenzwerte und Alarme ein. Nutzen Sie Diagramme, Dashboards und ggf. KI basierte Analytics, um Muster zu erkennen und vorausschauende Wartung zu ermöglichen.
  5. Kontinuierliche Optimierung: Evaluieren Sie regelmäßig die Ergebnisse. Passen Sie Grenzwerte an, fügen Sie neue Sensoren hinzu und integrieren Sie Erkenntnisse aus der Praxis.

Fazit

Condition Monitoring ist mehr als nur eine Modeerscheinung - es ist ein entscheidender Baustein für Industrie 4.0. Durch die lückenlose Überwachung relevanter Maschinenparameter lassen sich Ausfälle reduzieren, Wartungskosten minimieren und Prozesse optimieren. Die Lösung ADTANCE PVM bietet eine sichere, skalierbare Plattform zur Zustandsüberwachung mit klar getrennten Nutzeransichten und einer Datenhaltung innerhalb Deutschlands.

Wenn Sie Ihre Produktion effizienter und sicherer gestalten möchten, lohnt sich der Einstieg in die Zustandsüberwachung. Informieren Sie sich über Condition Monitoring, Predictive Maintenance und die weiteren Module der ADTANCE Plattform.