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17.12.2018

Die Blockchain im industriellen Einsatz

Stärken und Einsatzgebiete der smarten Technologie

Das Schlagwort Blockchain liegt medial im Trend, auch wenn heutzutage bei diesem Thema viele immer noch ausschließlich an Kryptowährungen wie den Bitcoin oder Ethereum denken. Dabei wird diese neue Technologie schon längst auch in anderen Gebieten, außerhalb des Finanzsektors, erfolgreich eingesetzt.

Experten gehen davon aus, dass die Technik das Potenzial hat, unsere Geschäftswelt nachhaltig zu verändern. Das Hauptargument, warum sich diese Innovation zu einer Schlüsseltechnologie etablieren kann, liegt dabei in ihrer Architektur begründet. So ist es möglich, Transaktionen sicher und nachvollziehbar abzuwickeln, ohne zusätzliche Mittler einschalten zu müssen. Die Blockkette schafft somit eine Vertrauensbasis und Transparenz, wovon auch der öffentliche Sektor und der industrielle Bereich profitieren können. Doch was ist die Blockchain überhaupt, wie kann sie eingesetzt werden und welchen Nutzen hat diese neue Technologie für die Industrie?

Blockchain im industriellen Einsatz titel:Blockchain im industriellen Einsatz

Was ist Blockchain?

Die Blockchain ist prinzipiell nichts anderes als ein elektronisches Register, in welchem Transaktionen, Datensätze und Ereignisse gespeichert und verwaltet werden können. Die Daten werden dabei nicht zentral, an einer Stelle, gehalten, sondern in einem dezentralen Netzwerk. Diese Technik ermöglicht es den teilnehmenden Parteien, Daten untereinander auszutauschen. Die Informationen werden automatisch validiert und verifiziert und in Blöcken zusammengefasst. Über diese Blöcke wird dann ein sogenannter Hashwert gebildet. Danach werden die verschlüsselten Blöcke mit einem Zeitstempel versehen, an die bestehende Kette angehängt und über das Netzwerk verteilt. Aufgrund dieser einzigartigen Architektur bietet die Technologie ein Maximum an Transparenz sowie Manipulations- und Ausfallsicherheit, ohne zusätzliche zentrale Vertrauensinstanz.

Die Stärken der smarten Technologie

Der einzigartige Aufbau der Technologie sorgt für Datenintegrität und Zuverlässigkeit. Es gibt keinen zentralen Fehlerpunkt, sodass ein kompletter Systemausfall so gut wie unmöglich ist. Selbst wenn das System ausfallen sollte, können die Daten rasch wieder hergestellt werden, da alle Teilnehmer über eine aktuelle Kopie der Inhalte verfügen. Zudem ist es beinahe unmöglich, Daten unerkannt zu verändern, da jeder Änderungsversuch von allen Teilnehmern nachvollzogen werden kann. Zusätzlich lässt das System die Speicherung von Daten in Echtzeit zu, sodass auch der Austausch von großen Daten- und Informationsmengen kein Problem darstellt.

Einsatzgebiete

Betrachtet man die Stärken der Technologie, so wird schnell klar, dass die Einsatzmöglichkeiten weit über den elektronischen Zahlungsverkehr hinausgehen. So lässt sich die Blockkette beispielsweise zur sicheren Abwicklung von Wahlen oder Volksabstimmungen einsetzen oder aber auch für das Management E-Autos und der zugehörigen Ladestationeninfrastruktur. Schon heute setzen zudem einzelne Städte im Probebetrieb auf öffentlich Grundbücher, die auf dieser Technik basieren. Dabei werden alle Eigentümer in die Blockkette eingetragen. Das verkürzt nicht nur den aufwendigen Prozess, der sich hinter dem Kauf und Verkauf eines Grundstücks verbirgt, sondern führt auch zu Kosteneinsparungen und hilft dabei, etwaigen Betrügern das Handwerk zu legen.

Wie kann man die Technik in der Industrie verwenden?

Die einzigartige Architektur der Blockchain ist für die Industrie von großem Interesse und führt dazu, das immer mehr Unternehmen auf Lösungen setzen, die diese einzigartige Technik integrieren. So zählen Smart Contracts sowie das gesamte Supply-Chain-Management und auch die durch die Industrie 4.0 unterstützte automatisierte Fertigung zu den aussichtsreichsten industriellen Einsatzgebieten.

Smart Contracts

Unter Smart Contracts versteht man eine neue Form von Verträgen, deren Abwicklung technisch unterstützt wird. So benötigt man für das Aufsetzen und die Durchführung des Vertrags keinerlei Rechtsanwälte oder Notare. Die Blockkette garantiert, dass der Vertrag genau so umgesetzt wurde, wie vorab vereinbart. Die Erfüllung und die Überwachung der Durchführung laufen dann vollkommen automatisiert ab. Dabei lassen sich unterschiedliche Vertragstypen entwickeln, die selbst in den Bereichen des Marken- und Patentrechts eingesetzt werden können. Zudem lassen sich beispielsweise auch Eigentumsverhältnisse rechtssicher regeln. Ein weiteres Einsatzgebiet von Smart Contracts umfasst den Versicherungsbereich. Hierbei können Verträge, Schadensfälle und Schadenersatzforderungen mithilfe der Blockkette durchgeführt werden. Da die Daten für alle Teilnehmer verfügbar sind, wird so transparent sichtbar, ob alle Kunden für einen bestimmten Schadensfalls die gleichen Schadenersatzansprüche bekommen.

Supply-Chain-Management

Im Bereich des Supply-Chain-Managements kann die smarte Technologie den gesamten Prozess unterstützen und das Tracken von Waren und Gütern wesentlich vereinfachen. So lassen sich Güter einfach übertragen und neu verteilen, was wiederum zu reduzierten Verwaltungskosten bei nationalen sowie internationalen Transporten führt. Zusätzlich lassen sich Produktfälschungen einfacher entdecken. Dieser Vorzug ist besonders im medizinischen, der immer öfter mit Medikamentenfälschungen kämpft, ein wichtiges Argument für den Einsatz der Blockkette. Zudem sind die Daten, die für den Produktionsprozess benötigt werden, sicher vor Manipulation und Verlust, was wiederum zertifizierte Produktionsprozesse, ohne Medienbruch, ermöglicht. Dadurch lässt sich eine vertrauenswürdige Lieferkette schaffen, die dank konstanter Qualitätskontrolle in Echtzeit kostenintensive Rückrufaktionen sowie Plagiate verhindert und die Effizienz des gesamten Prozesses deutlich anhebt.

Industrielle Fertigung

In der industriellen Fertigung lassen sich Messwerte und Produktionsdaten über die Blockkette sicher speichern und an alle Beteiligten verteilen. Das System ist damit eine überaus wichtige Brückentechnologie, die Unternehmen dabei hilft, den Übergang hin zur Industrie 4.0 zu schaffen. So lassen sich aktuelle Daten sicher von Maschine zu Maschine weitergeben, was eine automatische Auftragserfüllung ermöglicht. Zudem entfällt die aufwendige stichprobenartige Evaluierung, da jeder Produktionsschritt immer nachvollziehbar eingesehen werden kann.

Energie

Die Blockkette ist eine Schlüsseltechnologie in der modernen Energiewirtschaft und Autoindustrie. Dabei ist es beispielsweise möglich, Solaranlagen einfach abzurechnen oder das System bei der Bezahlung von Ladestationen einzusetzen. Das verhindert nicht nur Vandalismus, sondern bewahrt Anbieter auch vor möglichen mutwilligen Datenmanipulationen. Die Blockchain ist jedoch auch ein wichtiger Puzzlestein in der Energiewende. So gibt es interessante Lösungsansätze im Bereich der Mobilität, die sowohl das Flottenmanagement als auch die Verkehrsregelung und die Steuerung öffentlicher Verkehrsmanagement umfassen.

Fazit

Die Blockchain revolutionierte den Finanzsektor innerhalb weniger Jahre. Betrachtet man aktuelle Entwicklungen, so liegt es nahe, dass diese Technologie ihren Siegeszug nun auch in anderen Bereich ähnlich erfolgreich und rasant weiterführen wird. Der Einsatz der bahnbrechenden Technik bietet dabei sowohl politische als auch ökonomische Vorteile, die für die Industrie und auch die öffentliche Hand von großer Bedeutung sind. Dabei gibt es auch im industriellen Bereich immer mehr Unternehmen, die auf Basis der Blockkette skalierbare Plattformen entwickeln, um ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und zu verbessern. Es ist daher die Pflicht eines jeden Unternehmers, sich jetzt mit der Schlüsseltechnologie auseinanderzusetzen und zu evaluieren, ob der Einsatz für das Unternehmen in Zukunft sinnvoll ist und wenn ja, wie diese bahnbrechende Technologie schnell und effizient in bestehende Prozesse integriert werden kann.